Basierend auf dieser Forschung scheinen Spiele wie Fortnite, Warzone und League of Legends sehr relevante Möglichkeiten im Arbeitskontext zu bieten. Es handelt sich um sehr beliebte Spiele mit einer großen und lebendigen Community (Steam, Youtube, Twitch) und diese Spiele führen im Vergleich zu den anderen untersuchten Spielen zu der umfassendsten Entwicklung von Fähigkeiten (Wim van der Linden, Kommunikationsberater Randstad Belgien).
Der Arbeitsmarkt von heute und in Zukunft dreht sich zunehmend um die kontinuierliche Weiterentwicklung und Beschäftigungsfähigkeit von Fähigkeiten. Obwohl das Spielen von Spielen traditionell zu vielen Missverständnissen führt, gibt es in den letzten Jahren zunehmend die Meinung, dass das Spielen von Spielen zur Entwicklung sogenannter „Soft Skills“ beitragen kann, die im Laufe der Karriere nützlich sind. Das bestätigt nun auch eine Untersuchung des Personaldienstleisters Randstad unter 3.763 Befragten, die untersucht hat, ob es Zusammenhänge zwischen Spielen und Kompetenzentwicklung gibt.
Insgesamt wurden acht Spiele analysiert: Minecraft, League of Legends, Apex Legends, Public Grounds Unknown Ground (PUBG), Call of Duty: Warzone, FIFA, Fortnite: Battle Royale und The Legend of Zelda: Breath of The Wild / Linkes Erwachen/Skyward-Schwert. Die Teilnehmer wurden zu ihren Erfahrungen mit dem gewählten Spiel befragt und konnten aus einer Liste von zwölf „übertragbaren Fähigkeiten“ angeben, welche sie ihrer Meinung nach durch das Spielen des gewählten Spiels entwickeln würden. Für jede ausgewählte Fähigkeit wurde ein Diagnosetest durchgeführt, der auf der Erfahrung beim Spielen eines bestimmten Spiels basierte, um das Fähigkeitsniveau zu bestimmen.
Bis zu neun der zwölf Fähigkeiten werden durch das Spielen von mindestens einem (oder mehreren) der acht möglichen Spiele entwickelt: Führung, Teamarbeit, Kommunikation, kritisches Denken, visuelle Wahrnehmung, Multitasking, Ausdauer, Entschlossenheit und Selbstmotivation. Die drei Fähigkeiten, für die es derzeit keine Hinweise darauf gibt, dass sie entwickelt wurden, sind Problemlösung, Konfliktmanagement und Zeitmanagement. Weitere Untersuchungen sollten dies klären. Basierend auf der Theorie besteht eine gute Chance, dass dafür noch Beweise gefunden werden.
Eigenmotivation und Teamarbeit werden am häufigsten beim Spielen entwickelt
Es stellte sich außerdem heraus, dass Selbstmotivation (5), Teamarbeit (4) und kritisches Denken (3) die Fähigkeiten sind, die in den meisten Spielen entwickelt werden. Zu den stärksten Assoziationen zählen: Selbstmotivation und Public Grounds Unknown Ground, Führung und League of Legends sowie kritisches Denken und Warzone.
Das Spiel, das die meisten Fähigkeiten entwickelt, ist Fortnite mit nicht weniger als sechs Fähigkeiten (Kommunikation, kritisches Denken, visuelle Wahrnehmung, Selbstmotivation, Ausdauer und Teamarbeit). Die stärkste Verbindung zwischen dem Spiel und der Fertigkeit weist Fortnite jedoch nur einmal auf, und zwar bei der visuellen Wahrnehmung. Dabei kann League of Legends die dreimal stärkste Verbindung (Führung, Multitasking und Ausdauer) aufweisen.
Spiele, denen ein klares Ziel fehlt, auf das man hinarbeiten kann, scheinen für die Kompetenzentwicklung weniger effektiv zu sein. Denken Sie zum Beispiel an „Sandbox“-Spiele wie Minecraft. Obwohl das Spiel sehr klare Ziele hat, wirkte sich Zelda (Entschlossenheit) sogar negativ aus. Eine mögliche Erklärung ist, dass der Schwierigkeitsgrad in Zelda so schnell ansteigt, dass man nicht durch die Entwicklung bestimmter Fertigkeiten vorankommt, sondern durch verzweifeltes Versuchen, bis man fast aus Versehen einen Schritt weiterkommt. Etwas, das oft japanische Spiele kennzeichnet.
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